Grundlegende Reflexion über die Arbeit als Coach
Coaching geht von einer Gleichordnung zwischen Klient und Coach aus. Als Coach aktivieren wir die Potentiale des Klienten. Wir klären, inspirieren und reflektieren. Wir sind nicht der Experte, der den Klienten/die Klientin in eine bestimmte Richtung drängen oder ihm / ihr gar eine „Lösung“ der besprochenen Themen vorgeben kann. Schön wird diese Idee im "Funktionspendel des Coachings" nach Ulrike Wolf und DBVC erläutert.
Als Coach gestalten wir empathisch und mit viel Demut - vor all den Lebensereignissen des Klienten die wir nicht kennen - einen vertrauensvollen Gesprächsraum. In diesem Raum kann der Klient sicher sein und – ganz in seiner Tempo und auf seine Art und Weise –selbst an seinen Themen arbeiten, neue Ideen und Impulse finden, und Lösungen erarbeiten und umsetzen. Als Prozessbegleiter können wir als Coach den Blickwinkel und Lösungsraum erweiternde Fragen stellen und die Kreativität des Klienten für seine Situation fördern.
Handlungsempfehlungen, was der Klient tuen oder lassen soll, sind in aller Regel nicht nur nicht hilfreich, sondern sind meist kontraproduktiv und zerstören fast immer das Vertrauen des Klienten zum Coach.
Schritte die den Klienten an seine Grenzen bringen ohne das er oder sie vorher klar und explizit seine/ihre Bereitschaft dazu erklärt hat sind in jedem Fall zu unterlassen. "Er hätte sich ja melden und den Prozess stoppen können" gilt nicht! Im Gegenteil ist eine achtsame Arbeit mit dem Klienten erforderlich, die auch auf Signale der Körpersprache des Klienten achtet.
Wir wissen als Coach nicht, was wirklich für den Klienten gut ist! Unsere Lösungsfantasien entstammen allein unserer Biografie- und Gefühlswelt. Die von uns gesehenen Lösungen sind bei systemischer Betrachtungsweise unsere eigenen von uns selbst konstruierten subjektiven Realitäten!
Der Coach kann jedoch Vorschläge für den Einsatz nächster Methoden oder Arbeitsschritte im Coachingprozess anbieten. So kann der Coach erfragen, ob der Klient Ursachen-orientiert, biografisch etc. oder Lösungs-orientiert weiterarbeiten möchte. Ob er eine Aufstellungsarbeit möchte oder bereit ist mit Hypnose weiterzuarbeiten, etc. Ob und welche Vorschläge der Klient annimmt und mit welcher Methode und in welche Richtung er weitergehen möchte
entscheidet der Klient!
